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AutorenbildSilke Naun-Bates

Jahrmarkt der Selbstoptimierung

Aktualisiert: 26. Jan. 2020

Spiritualität als Werkzeug zur Selbstoptimierung. Eine Fehlinterpretation mit verheerenden Folgen.


Was mich wirklich nachdenklich stimmt

Was mich wirklich nachdenklich stimmt, dass der Markt an Angeboten zu einem bewussten und ganzheitlichen Leben so vielen Menschen den Boden unter den Füßen wegreißt anstatt ihren Stand zu sichern und sie zu festigen. Wie viele Menschen fast schon euphorisch in diese Welt eintauchen, eine Aus- bzw. Weiterbildung nach der anderen absolvieren, verschiedenste Techniken und Werkzeuge nutzen – und anscheinend doch niemals irgendwo ankommen. Ihre Landung am Boden der Erkenntnis fällt oftmals so unsanft aus, dass sie psychiatrische Unterstützung in Anspruch nehmen – und jetzt kommt das unsagbar traurige – sich dafür schämen.


Was ist das für eine Szene, in der sich Menschen, nicht mehr trauen, zu zeigen, wie sie sich gerade fühlen? In der sie sich zum x-ten Male vornehmen, ab morgen wirklich täglich zu meditieren, nicht mehr zu rauchen, kein Fleisch mehr zu essen oder was sonst gerade so up to date ist – es nicht durchhalten und sich nicht trauen, zu sich zu stehen? Was ist das für eine Szene, in der Menschen ihre Ängste versuchen zu verbergen, vor sich selbst und anderen, weil sie Angst vor der Angst haben, da ihnen beigebracht wurde, dass es so etwas wie eine selbst erfüllende Prophezeiung gibt und Emotionen die Schubkraft zur Verwirklichung sind. Was ist das für eine Szene, die Bewusstsein und Spiritualität mit Selbstoptimierung verwechselt?


Vorwiegend wohl nur noch ein riesengroßer, bunter und vor allem lauter Jahrmarkt.

Love, Light and Peace, Silke





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